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Neues vom BioCity Campus

20 Jahre BIO CITY LEIPZIG ‐ Vom zarten Pflänzchen zum High‐Tech Biotop

Herr Thalmann spricht vor den Gästen

Exakt 20 Jahre ist es her, dass die BIO CITY LEIPZIG auf dem Gelände der Alten Messe – damals quasi als singulärer Wissenschafts-Leuchtturm – feierlich eingeweiht wurde. 2003 wurde weitestgehendes Neuland betreten, indem einmalige Arbeits- und Forschungsbedingungen für sechs biotechnologisch orientierte Lehrstühle der Leipziger Universität und für wachstumsorientierten Biotechnologie-Unternehmen auf ca. 20.000 m² und unter einem gemeinsamen Dach geschaffen wurden. Ein innenstadtnahes Technologiezentrum und Inkubator sollte entstehen, so die ehrgeizige Idee, in damals wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Nur Wenige hätten sich zu dieser Zeit verbürgt, dass sich die vom Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig finanzierten 50 Mio. Euro Bauvolumen der BIO CITY LEIPZIG derart positiv auszahlen.

Zwei Jahrzehnte später ist aus der Keimzelle BIO CITY LEIPZIG ein Life Science- und Tech Park mit internationaler Strahlkraft erwachsen. Über 50 Unternehmen und Institute haben sich in der Zwischenzeit auf dem BioCity Campus Leipzig angesiedelt. Den wissenschaftlichen Kern bilden das Biotechnologisch-Biomedizinische Zentrum der Universität Leipzig (BBZ), das Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI, das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und nicht zuletzt das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, dessen Direktor, Prof. Dr. Svante Pääbo, im vergangenen Jahr mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurde.

2004 in der BIO CITY LEIPZIG gegründet, ist die c-LEcta GmbH – heute beschäftigt sie über 130 Mitarbeiter am Hauptsitz in Leipzig – geradezu ein idealtypisches Musterbeispiel für organisches Wachstum und nachhaltige Entwicklung. Längst ist sie der Kinderstube in der BIO CITY LEIPZIG entwachsen und bezieht in Kürze über 10.000 m² in einem eigens für sie entstehenden Neubau auf dem BioCity Campus Leipzig. Dr. Marc Struhalla, CEO c-LEcta GmbH blickt zurück: „Unser Weg von einem Spin-off der Universität Leipzig hin zu einem global agierenden, erfolgreichen Biotechnologie-Unternehmen war sehr eng verknüpft mit der Entstehung und dem Aufbau des BioCity Campus und wir haben insbesondere in der Anfangszeit viel Unterstützung erfahren. Egal ob es um die Bereitstellung von neuen Flächen oder um regionalen Erfahrungsaustausch geht: Der BioCity Campus bleibt für unser weiteres Wachstum der ideale Nährboden.“

Auch Oliver Schenk, Chef der Sächsischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, betont: „Die Entwicklung der Biotechnologie im Freistaat seit der Wiedervereinigung ist eine große Erfolgsgeschichte. Gerade der Standort Leipzig und die BIO CITY LEIPZIG mit den vielen kreativen Köpfen und Unternehmen stehen für Aufbruch und Pioniergeist in einem wichtigen Wachstumsmarkt. Der Freistaat hat diese Entwicklung mit seiner Biotechnologie-Offensive frühzeitig mit unterstützt. Die BIO CITY LEIPZIG ist ein richtig guter Ort für den Austausch, für neue Ideen und die daraus erwachsenden Chancen. Insbesondere die hier vorhandene enge Verzahnung von Industrie und Forschung trägt dazu bei, den gesamten Wissenschaftsstandort Sachsen weiter nach vorn zu bringen und zu stärken.“

Die erreichten Erfolge zeigen Wirkung und werden konsequent fortgeschrieben: So errichtet die LGH Leipziger Gewerbehofgesellschaft bereits ihr drittes Gebäude auf dem BioCity Campus Leipzig. Auf dem Fundament der ehemaligen Messehalle 12 entsteht ein Labor-, Büro- und Prototyping-Komplex, der 10.000 m² Fläche für neue Biotech-Ansiedlungen ab 2027 bereithält. „Die BIO CITY LEIPZIG hat kontinuierlich Wachstum hervorgebracht. Nach einer anfänglichen Anlaufphase war klar, das Gebäude kommt bald an seine Kapazitätsgrenze. 2011 hat die LGH deshalb mit dem Bau von weiteren 6.400 m² Labor- und Büroflächen im direkt benachbarten BioCube begonnen. Schnell waren auch dort alle Flächen belegt, weshalb wir jetzt mit Hochdruck die nächsten 10.000 m² Mietflächen im Innovationszentrum entwickeln“, fasst Kai Thalmann, Geschäftsführer der LGH, die Entwicklung rückblickend zusammen.

Doch so wichtig Gebäude auch sind, sie ersetzen nicht die treibende Innovationskraft der Menschen. Zusammen mit der Universität Leipzig besaßen die Wirtschaftsförderer von Anfang an den Willen, auf lange Sicht günstige Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen. Gemeinsam mit dem Branchenverband biosaxony zeichnen sie sich durch eine unkomplizierte Anpack-Mentalität aus. Start-Ups erhalten eine Hands-on-Unterstützung. Diese reicht von regulatorischen Aspekten im deutschen Gesundheitssystem über die Investorenansprache, die Personalvermittlung bis hin zu technischem Support, z.B. mit Labortechnik oder einem modernen 3D-Drucker für medizinische Anwendungen im Co-Working Lab. Und der Akzelerator MEDICAL FORGE begleitet jährlich acht Unternehmen aus dem In- und Ausland durch die sächsische Innovationslandschaft. In Summe entsteht so ein High-Tech Biotop mit idealen Bedingungen für zukünftiges Wachstum. Clemens Schülke, Leipzigs Bürgermeister und Beigeordneter für Wirtschaft, Arbeit und Digitales, fügt hinzu: „Die Stadt hat damals die Alte Messe den Lebenswissenschaften gewidmet. Eine kluge Strategie, die heute Früchte trägt. Wir müssen auch heute Kurs halten und die letzten Flächen auf dem Gelände konsequent und zügig entwickeln, für ein schlagkräftiges Biotech-Cluster.“

Den Blick in die Zukunft richtet auch Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig: „Ich bin gespannt, welche bahnbrechenden Entdeckungen und Errungenschaften das Biotechnologisch-
Biomedizinische Zentrum in der Zukunft für uns bereithält. Die interdisziplinäre Forschungsexpertise im BBZ, mit breit aufgestellten Core Units, sollte gestärkt werden durch das Feld der ‚Angewandten Künstlichen Intelligenz‘, um die nächste Generation von Innovationen im Bereich Bioengineering zu etablieren. Das BBZ hat dafür das Potential. Es können Rückschlüsse möglich werden auf die Entwicklung von Volkskrankheiten und die Wirksamkeit von Behandlungen. Zugleich kann das BBZ neue Translationsfelder erschließen.“

Das Potenzial des Standortes haben auch spezialisierte Immobilienentwickler erkannt. So ist es nicht verwunderlich, dass die Firma Vollack ausgerechnet am heutigen Vormittag den Spatenstich für den Neubau von zwei weiteren Laborgebäuden auf dem BioCity Campus Leipzig vollzog.

Für geladene Gäste fand heute ein Festakt in der BIO CITY LEIPZIG statt, um das 20-jährige Jubiläum würdig zu begehen. Grußworte an die Besucher richteten:

Kai Thalmann, Geschäftsführer der LGH Leipziger Gewerbehof GmbH & Co. KG
Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig
Oliver Schenk, Chef der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien

Weiterhin wurden bei der heutigen Veranstaltung Vorträge zum Jubiläum gehalten von:

Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH und erster Geschäftsführer der BIO-NET GmbH
Dr. Marc Struhalla, CEO und Gründer der c-LEcta GmbH

 

Quelle: biosaxony.com


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