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Großforschungszentren sollen Wissenschaftsstandort Deutschland und Kohlereviere in die Zukunft führen

In Sachsen werden in den nächsten Jahren zwei neue Großforschungszentren entstehen. Mit »Wissen schafft Perspektiven für die Region!« starten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Freistaat Sachsen einen Wettbewerb für die inhaltliche Ausrichtung und den Aufbau der Zentren. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, der Ministerpräsident des Freistaats Sachsen, Michael Kretschmer, und der sächsische Wissenschaftsminister, Sebastian Gemkow, haben den Ideenwettbewerb am heutigen Dienstag gestartet.

Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
»Mir ist wichtig, dass wir den Strukturwandel in den deutschen Kohleregionen aktiv gestalten und vor Ort die Grundlage für neue Wertschöpfungsketten und hochwertige Arbeitsplätze schaffen. Bildung, Forschung und Innovation werden dazu beitragen, dass die Lausitz und das Mitteldeutsche Revier auch für die Zeit nach der Braunkohle gut gerüstet sind und attraktive, lebenswerte Regionen bleiben.

Wir wollen bis 2023 zwei neue Großforschungszentren mit internationaler Strahlkraft etablieren, die den Wissenschaftsstandort Deutschland weiter stärken und die Kohlereviere Sachsens in die Zukunft führen. Dafür suchen wir die besten Köpfe mit den besten Ideen. Alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die eine innovative Idee für ein neues Großforschungszentrum haben, sind aufgerufen sich an dem Wettbewerb zu beteiligen.

Alleine durch die neuen Forschungszentren sollen insgesamt bis zu 3.000 neue Arbeitsplätze in den beiden Regionen geschaffen werden. Die Verbindung von exzellenter wissenschaftlicher Forschung mit innovativen Konzepten zur Zusammenarbeit mit der Wirtschaft schafft ein attraktives Umfeld für Start-ups und die Ansiedlung von Unternehmen – und damit auch neue Perspektiven für die Menschen in den Kohleregionen. Dafür stellen wir im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen pro Zentrum langfristig jährlich bis zu 170 Millionen Euro zur Verfügung.

Den ersten Schritt gehen wir heute mit dem Start des Ideenwettbewerbs. Ich appelliere an alle Forschenden: Bewerben Sie sich und bringen Sie Ihre Ideen nach Sachsen.«

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer betont:
»Die Ansiedlung von zwei neuen Großforschungszentren in den sächsischen Kohleregionen ist ein Riesenerfolg. Der Freistaat hat sich frühzeitig und mit Nachdruck dafür eingesetzt. Denn die Forschungszentren schaffen neue Perspektiven und Jobs für die Zeit nach der Kohle. Das wird entscheidend dabei helfen, dass viele weitere gut bezahlte neue Stellen sowohl in der Forschung als auch in der Industrie in der Lausitz und in Mitteldeutschland entstehen. Davon werden die Menschen in den Regionen selbst, aber auch ganz Sachsen und der Wissenschaftsstandort Deutschland profitieren. Schön, dass es jetzt los geht mit dem Ideenwettbewerb. Ausdrücklich danken möchte ich der Bundesregierung, die gemeinsam mit uns dieses bundesweit einzigartige Projekt vorantreibt und finanziell absichert. Es ist gut, dass hier nicht gekleckert, sondern geklotzt wird. So haben wir die große Chance auf eine neue Gründerzeit.«

Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow ergänzt:
»Das Umfeld für die geplanten Großforschungszentren könnte kaum besser sein. Sachsen bietet für künftige Forschungsprojekte hervorragende Anknüpfungsmöglichkeiten – sowohl im hochschulischen, außeruniversitären, als auch im wirtschaftlichen Bereich. Die wissenschaftlichen Einrichtungen mit ihrer Flexibilität und der Expertise in einer Vielzahl von Themenfeldern sind für den Aufbau der Forschungszentren und auch im späteren Betrieb ein entscheidender Standortvorteil. Damit lassen sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Innovationen kreieren, aus denen neue Wertschöpfung generiert werden kann. Davon werden perspektivisch nicht nur die Kohleregionen profitieren.«

Hintergrund:

Am 14. August 2020 ist das »Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen« (StStG) in Kraft getreten. Zur Förderung des wirtschaftlichen Wachstums und der Schaffung von Arbeitsplätzen in den vom Strukturwandel betroffenen Regionen des Lausitzer und des Mitteldeutschen Reviers in Sachsen sieht das StStG die »Gründung je eines neuen institutionell geförderten Großforschungszentrums nach Helmholtz oder vergleichbaren Bedingungen in der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Revier auf Grundlage eines Wettbewerbsverfahrens« vor. Hierfür haben das BMBF und der Freistaat Sachsen den Ideenwettbewerb »Wissen schafft Perspektiven für die Region!« ausgerufen.

In einem transparenten und themenoffenen Verfahren sollen die besten Konzepte für die Gründung der beiden neuen Großforschungszentren entwickelt und ausgewählt werden. Im Rahmen des Wettbewerbs werden die thematische Ausrichtung und der genaue Standort innerhalb der beiden Regionen festgelegt. Langfristig ist im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes – in Abhängigkeit vom wissenschaftlichen Erfolg – eine finanzielle Ausstattung der Einrichtungen mit einem jährlichen Budget von bis zu 170 Millionen Euro pro Einrichtung möglich.

Das Wettbewerbsverfahren zur Auswahl der Konzepte für die neuen Großforschungszentren baut in drei Stufen aufeinander auf:

  1. Nationaler und internationaler Aufruf zur Teilnahme am Ideenwettbewerb
    Mit einem nationalen und internationalen Aufruf werden herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dazu aufgefordert, Konzeptskizzen ihrer innovativen Ideen für die Gründung der neuen Großforschungszentren einzureichen.
  2. Auswahl der Konzeptskizzen und Konzeptionsphase
    Aus den eingereichten Konzeptskizzen werden auf Grundlage einer Prüfung und Empfehlung durch eine hochrangige Perspektivkommission die Ideen ausgewählt, die zu begutachtungsfähigen Konzepten ausgearbeitet werden sollen. Um dies zu unterstützen, erhalten diese Skizzen für eine etwa sechsmonatige Konzeptionsphase eine Förderung von bis zu 500.000 Euro.
  3. Auswahl der Konzepte zur Gründung und Aufbauphase
    Abschließend werden die Konzepte zur Gründung der beiden neuen Großforschungszentren durch die Zuwendungsgeber ausgewählt. Dies geschieht auf Grundlage einer externen Begutachtung, die die wissenschaftliche Exzellenz der Konzepte sowie den zu erwartenden Beitrag zum wirtschaftlichen Strukturwandel und die vorgeschlagenen Strukturen zur Zusammenarbeit mit der Wirtschaft bewertet.

 

Zur Einreichung von Konzeptskizzen aufgefordert sind international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich berufen sehen, eine Idee für die Gründung eines Großforschungszentrums in den Regionen des Lausitzer und Mitteldeutschen Reviers in Sachsen zu entwickeln und umzusetzen. Eine bestehende Verbindung zwischen den Antragstellern und dem Ort, an dem eine Ansiedlung geplant ist, ist keine zwingende Voraussetzung für eine Beteiligung am Wettbewerb. Weitere Details werden mit Veröffentlichung der Förderrichtlinie auf der BMBF-Themenseite bekannt gegeben.

Begleitet wird das Verfahren von einer hochrangig besetzten Perspektivkommission mit Vertretern aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Innovation und Gesellschaft. Den Vorsitz übernimmt Wolfgang A. Herrmann, ehemaliger Präsident der Technischen Universität München und Leiter der Strukturkommission zum Aufbau der Technischen Universität Nürnberg. Weitere Mitglieder sind unter anderem der deutsche Nobelpreisträger für Chemie, Stefan Hell, und der erste deutsche Kommandant der Internationalen Raumstation, Alexander Gerst.

Weitere Informationen:
www.bmbf.de/de/wissen-schafft-perspektiven-fuer-die-region-13122.html

Quelle: Pressemitteilung der Sächsischen Staatsregierung vom 24.11.2020


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