Weitere Informationen unter: medicine-innovation.org
Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Eine für alle Menschen zugängliche, personalisierte, bezahlbare und gerechte Medizin zu ermöglichen, ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Dieser Herausforderung will sich das neu zu etablierende Center for Medicine Innovation widmen. Ein Projektteam aus international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde ausgewählt, ein tragfähiges Konzept für ein solches Großforschungszentrum in der ehemaligen Kohleregion Mitteldeutschland zu erarbeiten.
Im August 2020 ist als Strukturhilfemaßnahme für die durch den Kohleausstieg betroffenen Reviere und Standorte das »Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen« (StStG) in Kraft getreten. Um neue Perspektiven für die Kohleregionen zu schaffen ist u.a. die Gründung neuer institutionell geförderter Großforschungszentren in der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Revier vorgesehen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Freistaat Sachsen und das Land Sachsen-Anhalt stellen dafür im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen langfristig jährlich bis zu 170 Millionen Euro zur Verfügung.
Im Ideenwettbewerb »Wissen schafft Perspektiven für die Region!« wurden ungefähr 100 Skizzen eingereicht, welche von einer Expertenkommission bewertet wurden.
Das Konzept »Center for Medicine Innovation« erhielt am 23. Juli2021 den Zuschlag für eine sechsmonatige Konzeptionsphase, in der ein begutachtungsfähiges Konzept erarbeitet werden soll. Dieses muss sich in der finalen Auswahl dann gegen zwei weitere Ideen durchsetzen.
Das vorgeschlagene Zentrum soll durch interdisziplinäre Forschung die Digitalisierung und Personalisierung der medizinischen Versorgung vorantreiben. Dazu sollen Forschende unterschiedlichster Disziplinen, u.a. Medizin, Lebenswissenschaften, Mathematik, Physik, Chemie, Ingenieurwissenschaften und Informationstechnologie, zusammenarbeiten, um digitale Wertschöpfungsketten für den Gesundheitssektor zu schaffen.
Mit den Kerntechnologien Künstliche Intelligenz, Big Data, Software-basierte Wirkstoffmodellierung, Zell- und Gentherapien sowie intelligente vernetzter medizintechnischer Systeme, soll über die Region Mitteldeutschland hinaus ein grundlegender Wandel in der Gesundheitsversorgung eingeleitet werden. Durch das Zusammenführen von Grundlagenforschung und angewandter Forschung sowie die enge Zusammenarbeit mit Versorgern und Unternehmen der Region, sollen neue Technologien entwickelt und effizient in die Anwendung überführt werden. Flankiert wird das Konzept von neuen Ausbildungsprogrammen, Studiengängen und Graduiertenprogrammen, um Fachkräfte direkt vor Ort in der Region auszubilden.
Das angestrebte Großforschungszentrum hat das Potenzial, den Biotechnologiestandort Mitteldeutschland weiter auszubauen, international wettbewerbsfähig zu halten, langfristige Jobperspektiven für die Region zu schaffen und damit einen angemessenen Ausgleich für den Strukturwandel zu schaffen.
Weitere Informationen unter: medicine-innovation.org
Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
An der Skizze beteiligte Wissenschaftler*innen:
Prof. Dr. Toralf Kirsten wird zum 1.8.2021 auf die von der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig und dem Universitätsklinikum Leipzig gemeinsam etablierte neue Professur für Medical Data Science berufen. Damit übernimmt der Informatiker auch die Leitung der neu am UKL geschaffenen Abteilung Medical Data Science.
Die Deutschen Biotechnologietage 2021 finden am 20. und 21. September in der Messe Stuttgart statt. Das zweitägige Programm ist jetzt online verfügbar und die Anmeldung ist geöffnet. Die Themen der Veranstaltung reichen von dem Einsatz der Biotechnologie für Gesundheit, Ernährung und Klima bis hin zur Bioökonomie.