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Neuer Förderaufruf ab 16. Februar: Sachsen setzt Validierung vielversprechender Forschungsergebnisse fort

Die sächsische Validierungsförderung zielt auf einen verbesserten Technologietransfer zwischen Forschung und Wirtschaft ab. Ab dem 16. Februar 2023 können sich Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Sitz in Sachsen erneut um einen Zuschuss in Höhe von 90 Prozent der Kosten für Projekte zur Validierung von Forschungsergebnissen bewerben. Gefördert werden Projekte mit einem Vorhabenszeitraum von bis zu 18 Monaten und förderfähigen Ausgaben/Kosten von bis zu 250.000 Euro. Bewerbungsschluss ist der 13. April 2023.

Anders als beim ersten Förderaufruf wird diesmal die Anzahl zulässiger Bewerbungen pro Forschungseinrichtung begrenzt. Dadurch sollen die Forschungseinrichtungen noch stärker dazu bewegt werden, sich mit der Auswahl und damit der Bewertung vielversprechender Forschungsergebnisse auseinanderzusetzen. Außerdem wird dem Wertungskriterium »Erfolgsaussichten für die Verwertung und Verwertungspotenzial« eine noch höhere Bedeutung beigemessen.

Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Die sächsische Validierungsförderung ist sehr gut angenommen worden. Mit diesem Programm spielt der Freistaat eine Vorreiterrolle unter den Bundesländern. Erst indem neues Wissen in Produkte oder Dienstleistungen umgesetzt wird, entsteht Innovation. Ich bin froh, dass wir auch in den nächsten Jahren Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung stellen können, um die Verwertungspotenziale von neuem Wissen aufzudecken. Ich rufe alle Wissenschaftseinrichtungen im Freistaat Sachsen auf, sich an dem neuen Förderaufruf zu beteiligen.«

Die Sächsische Aufbaubank – Förderbank – (SAB) ist Bewilligungsstelle sowie Ansprechpartner für die Beratung und Antragstellung. Der Förderaufruf und weitergehende Informationen sind zu finden auf den Internetseiten der SAB. Informationen zur Begleitung der ausgewählten Vorhaben durch futureSAX, inklusive der Präsentation einiger bisher begleiteter Projekte, können auf den Internetseiten der futureSAX GmbH abgerufen werden.

Bilanz: Erster Aufruf zur Validierungsförderung

Auf den ersten Förderaufruf vom 29. Oktober 2020 bewarben sich sächsische Forschungseinrichtungen mit 144 Projektvorschlägen. Davon konnten 25 Vorhaben sowie drei kleinere Orientierungsvorhaben mit insgesamt fünf Millionen Euro gefördert werden. Mit den geförderten Projekten wird in zwölf Fällen eine Ausgründung angestrebt, in sieben Fällen eine Industriekooperation, in drei Fällen eine Lizensierung, in zwei Fällen eine Sicherung der Schutzrechte sowie eine Gründung eines Joint Ventures.

Die Projekte werden von der futureSAX GmbH begleitet. Mit den in der ersten Auswahlrunde geförderten Projektteams wurden zirka 70 individuelle Gespräche geführt und mehrere Veranstaltungen, zum Teil online, angeboten. 16 Transfer- und Branchenexperten unterstützten die Teams mit einem qualifizierten Feedback zur Verwertungsplanung der Forschungsergebnisse.

Marina Heimann, Geschäftsführerin der futureSAX GmbH, bekräftigt: »Als Innovationsplattform des Freistaates Sachsen freuen wir uns, durch die Begleitung die ausgewählten Teams bei der Validierung ihrer Forschungsergebnisse zu unterstützen und so die Transferlandschaft und damit die gesamte Innovationskultur in Sachsen zu stärken. Das bringt nicht nur mehr Forschungsergebnisse in die praktische Umsetzung, sondern stärkt auch den etablierten Mittelstand, der sich letztlich durch die marktfähige Umsetzung der Technologien und Modellprojekte Wettbewerbsvorteile sichert.«

Beispiele geförderter Projekte aus dem ersten Förderaufruf

CleanPlasma – Automatisierte Blutplasma-Gewinnung für die medizinische Flüssigkeitsbiopsie | Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW)

Die CleanPlasma-Technologie des Leibniz-Instituts IFW Dresden ermöglicht die automatisierte Trennung von Zellen, Vesikeln oder anderen krankheitsspezifischen Biomarkern aus Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin oder Speichel mithilfe hochfrequenter Schallwellen. Die neue Methode vereinfacht die bisher sehr aufwendige Probenvorbehandlung und ermöglicht z. B. eine effiziente, automatisierte und schonende Aufreinigung von Blutplasma für die Biomarker-basierte Diagnostik.

Dr. Stefanie Hartmann (IFW): »Mit unserem CleanPlasma Projekt gehörten wir zu den ersten 25 Teams der sächsischen Validierungsförderung. Durch die finanzielle Unterstützung des SMWA konnten wir nicht nur den Reifegrad unserer Technologie deutlich erhöhen, sondern auch Anwenderkontakte knüpfen und an unserem Businessmodell feilen – und so die nächsten Schritte in Richtung der geplanten Unternehmensgründung gehen.«

I&Q – Quantum Enabling Solutions: Validierung von Quantentechnologien auf Festkörperbasis | Universität Leipzig

Ziel des Projekts ist die Implantierung optimierter und kundenspezifischer Quanten-Chips, die den Grundbaustein verschiedener Quantentechnologien bilden. Hierfür bedient sich I&Q eines speziellen Aktivierungssystems, das den Herstellungsprozess von Festkörper-Quantenbits optimiert und somit eine Effizienzsteigerung gewährleistet.

Dr. Tobias Herzig (SaxonQ GmbH): »Die Validierungsförderung erlaubte uns, die zur Herstellung von Quantensystemen benötigten komplexen Anlagen als eigenständige Produkte zu bewerten. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse sind in die Ausgründung der SaxonQ eingeflossen und helfen, dass die Firma erfolgreich am Markt agieren kann.«

TiO2 Nanoröhrchen Scaffolds: Upscaling und Etablierung für Diagnostik und Therapie | Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung Leipzig (IOM)

Mit dem Ziel der Kommerzialisierung von Titandioxid-Scaffolds (Gerüste) zur innovativen Gewebekultur führte das Projekt ein Upscaling des Produktionsprozesses durch. Zusammen mit ersten Pilotkunden wurden die Wirtschaftlichkeit des Produkts getestet sowie die Nanoröhren-Scaffolds für unterschiedliche Gewebearten überprüft und weiterentwickelt.

Sabrina Friebe (IOM): »Die Validierungsförderung ist deutschlandweit einzigartig und bietet unterschiedliche Vorteile, welche in der frühen Phase des Technologietransfers vorteilhaft ist: erstens kurze Bearbeitungszeiten, zweitens eine einfach zugängliche und im Umfang überschaubare Beantragung sowie drittens die Möglichkeit, unterschiedliche Transferstrategien zu überprüfen. Wir konnten durch die Förderung und die enge Betreuung durch futureSAX unser Netzwerk deutlich ausbauen und unser Transfervorhaben mit technologischen Weiterentwicklungen und betriebswirtschaftlichen Konzepten untermauern.«

Hintergrund: Validierungsförderung

Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) hat am 10. August 2020 die Richtlinie zur Förderung der Validierung von Forschungsergebnissen (RL Validierungsförderung) verabschiedet und diese am 17. Januar 2023 neu gefasst.

Der erste Förderaufruf erfolgte am 29. Oktober 2020. Dieser ermöglichte die Einreichung von Projektvorschlägen von Forschungseinrichtungen mit Ausgaben von bis zu 250.000 Euro und 18 Monaten Laufzeit (»Einzelprojekt-Modul«).

Der zweite Förderaufruf im sogenannten »Programm-Modul« erfolgte am 21. Juli 2021. Bewerben konnten sich sächsische Universitäten und Fachhochschulen für angewandte Wissenschaften. Gefördert wurden Projekte, bei denen die Forschungseinrichtungen ein systematisches Validierungsmanagement aufbauen und im Rahmen eines definierten Budgets selbstständig über die Auswahl zu validierender Forschungsergebnisse entscheiden können (Vorhabenszeitraum von bis zu 48 Monaten). Dafür stellt das SMWA ein Fördermittelbudget von insgesamt vier Millionen Euro bereit. Durchgesetzt haben sich die Bewerbungen der TU Bergakademie Freiberg, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden und der Technischen Universität Dresden.

Der dritte Förderaufruf wird im Sächsischen Amtsblatt vom 16. Februar 2023 veröffentlicht und gehört wieder zum sogenannten »Einzelprojekt-Modul«, bei dem sich die Forschungseinrichtungen für eine Förderung der Validierung einzelner Forschungsergebnisse bewerben. Grundlage für die Förderentscheidung im Wettbewerbsverfahren sind die von den Interessenten über das Förderportal der SAB online einzureichenden Projektskizzen. Über die Projektskizzen und die Aufforderung zur Einreichung eines ergänzenden formellen Förderantrags entscheidet ein Gremium unter Beteiligung von Vertretern des SMWA, des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und der SAB.

Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). In der Förderperiode 2021 bis 2027 sind für die Validierungsförderung 60 Millionen Euro aus dem Bereich der EFRE-Technologieförderung eingeplant. Das SMWA plant zwei Aufrufe pro Jahr im Einzelprojekt-Modul bis 2027 sowie zwei weitere Aufrufe im Programm-Modul bis 2025, wobei hierfür mit einem Fördermitteleinsatz von fünf Millionen Euro pro Aufruf kalkuliert wird.

Terminhinweis: Sächsischer Staatspreis für Transfer

Mit dem seit 2017 aller zwei Jahre ausgelobten Sächsischen Staatspreis für Transfer ehrt der Freistaat herausragende Wissens- und Technologiegebende und verleiht modellhaften Transferprojekten, die schon in der Umsetzung sind, Sichtbarkeit. Bis zum 8. März 2023 ist das Bewerbungsportal für Technologiegebende und Technologiemittelnde unter www.futureSAX.de/transferpreis noch geöffnet.

Quelle: Pressemeldung SMWA vom 15.02.2023


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