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BellaSeno: Fertigung von Implantaten – vollautomatisiert und cloud-basiert

Das Leipziger Medtech-Unternehmen BellaSeno und das Fraunhofer IPT in Aachen wollen eine vollautomatisierte und cloud-basierte Fertigungsplattform für medizinische Implantate aufbauen. Dafür gibt es nun eine BMBF-Förderung in Höhe von 1,4 Mio. Euro.

Das Leipziger Medizintechnik-Unternehmen BellaSeno GmbH entwickelt resorbierbare Gerüste mit additiven Fertigungstechnologien. Nun ist es eine Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT in Aachen eingegangen, um medizinische Implantate in einem automatisierten hochskalierten Industrieverfahren herzustellen. Dafür erhält der Verbund Fördergelder des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe 1,4 Mio. Euro erhalten aus der Förderinitiative KMU-innovativ.

BellaSeno und das Fraunhofer IPT haben sich zum Ziel gesetzt, ein hochleistungsfähiges industrielles Scale-up-Verfahren für GMP-konforme Fertigungsanlagen zu entwickeln. Es soll hochmoderne Funktionen wie die additive Fertigung mit hohem Durchsatz auf der Grundlage des sogenannten No-Touch-Ansatzes umfassen. Damit soll eine hohe  Sicherheit und Sterilität der produzierten medizinische Implantate gesichert werden.

24-Stunden-Fertigungsfluss in vollautomatisierter Umgebung

Insbesondere planen die Kooperationspartner die Einrichtung einer vollautomatisierten Fertigungsplattform im kommerziellen Maßstab, die von Robotersystemen und intelligenter Software unterstützt wird und die Polymerzufuhr, die Implantathandhabung, die QC-Schritte sowie die Kennzeichnung und Aufzeichnung der Rückverfolgbarkeitsdaten steuert. Dieser Ansatz ermöglicht einen konstanten 24-Stunden-Fertigungsfluss, der alle erforderlichen Prozessschritte abdeckt, Fehler minimiert und das Produktionsergebnis optimiert. Mit diesem Verfahren beabsichtigt BellaSeno, die Entwicklungs- und Herstellungszeiten erheblich zu verkürzen und gleichzeitig die Qualität seiner medizinischen Implantate zu verbessern.

Ziel: cloud-basierte Fabrik für den 3D-Druck von Implantaten

“Bisher mussten die wichtigsten Schritte im additiven Herstellungsprozess manuell ausgeführt werden”, sagt Navid Khani, Leiter Forschung und Entwicklung bei BellaSeno. “Mit der BMBF-Förderung und der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IPT können wir die Produktivität der Fertigung im kommerziellen Maßstab, die von Robotik und Automatisierung angetrieben wird, um das 3- bis 4-fache steigern.” Sobald die neue Infrastruktur vollständig aufgebaut ist, soll eine cloud-basierte Fabrik zur Verfügung stehen, die die Herstellung an verschiedenen Standorten und die Anpassung des Designs per Knopfdruck ermöglicht. Khani: “Eine solche vollständig skalierbare, automatisierte, cloud-basierte additive Fertigungsinfrastruktur für medizinische Implantate wurde noch nie zuvor eingerichtet. ” „Das gemeinsame Projekt kombiniert das umfassende Wissen von BellaSeno im 3D-Druck hochwertiger resorbierbarer Gerüste und ihres ausgeklügelten Senella-Implantats mit der umfassenden Erfahrung von Fraunhofer IPT bei der Entwicklung vollautomatischer Produktionsanlagen für Reinräume“, sagt Ferdinand Biermann, Leiter des Geschäftsbereichs „Life Sciences Engineering“ am Fraunhofer IPT. „Ein frei beweglicher, autonomer Roboter, vollständig vernetzte Verarbeitungseinheiten und eine adaptive, serviceorientierte Softwarestruktur ermöglichen eine wiederholbare und qualitativ hochwertige Fertigung, indem die volle Flexibilität im Produktionsprozess erhalten bleibt. Die Produktionsstätte wird es nicht nur ermöglichen, Produkte auf den Markt zu bringen, die die Versorgungsqualität des Patienten immens verbessern, sondern auch einen neuen Maßstab für die automatisierte Herstellung medizinischer Implantate setzen.“

Quelle: Pressemitteilung medtech-zwo vom 11.03.2021


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